Arbeitsplatz in luftiger Höhe: Der Palmsaft-Sammler im Coco Palm Dhuni Kolhu
Mantas, Meeresschildkröten und eine farbenfrohe Unterwasserwelt: Für Besucher des Coco Palm Dhoni Kolhu gibt es gerade im Indischen Ozean vieles zu bestaunen. Von Zeit zu Zeit lohnt sich aber auch der Blick nach oben. Vielleicht entdeckt man Toddy Tapper Haroon Ibrahim zwischen den Wipfeln der Palmen.
Toddy Tapping – ein uraltes traditionelles Handwerk
Schon als Kind liebte es Haroon, auf Palmen zu klettern und hegte früh den Wunsch, dieses sehr alte und traditionelle Handwerk zu erlernen. Geboren und aufgewachsen ist er auf Thulhadhoo im Baa Atoll, einer Nachbarinsel von Coco Palm Dhuni Kolhu. Haroon war schon immer von der Idee eines einfachen Lebens fasziniert und interessierte sich bereits als junger Mann für viele traditionelle Handwerksarbeiten und -aktivitäten wie dem Bootsbau und das Spielen der lokalen Bodu Beru Trommeln, für die seine Heimatinsel bekannt ist. Nachdem er andere Toddy Tapper bei ihrer Arbeit beobachtete und so wichtige Kniffe lernte, startete er schon bald seine ersten eigenen Versuche und wurde schnell selbst ein Experte auf dem Gebiet.
Palmsaft ernten – ein aufwendiger Prozess
Um den wertvollen Nektar zu gewinnen, ist ein komplexer Ernteprozess nötig. Zuerst muss Haroon eine starke und gesunde Palme ausfindig machen. Daran befestigt er dann eine Leiter mit einem Kokosseil und klettert sie hinauf. Von der größten und ältesten Kokosnussblüte der Palme schneidet er ein kleines Stück von der Spitze ab. Im Durchschnitt befinden sich nur drei bis fünf Blüten an einer Kokospalme. Am nächsten Tag muss der Vorgang wiederholt werden – jeweils morgens, nachmittags und noch einmal am Abend. Durch das wiederholte Anschneiden der reifen Blütenstände gewinnt er den Saft der Kokosblüte, der dann in einem speziellen Behälter, dem sogenannten Badhi, aufgefangen wird. Sobald der Badhi voll ist, ist der leckere und erfrischende Saft auch schon trinkfertig.
Erfrischender und gesunder Genuss
Der wohlschmeckende Saft muss entweder erntefrisch genossen oder zügig weiterverarbeitet werden, da sonst ein natürlicher Gärungsprozess einsetzt. Palmsaft enthält bis zu 15 Prozent Zucker und kann auch zu Palmwein oder Palmessig vergoren werden. Haroon empfiehlt den Gästen von Coco Palm Dhuni Kolhu, den intensiv nach Kokos schmeckenden und erfrischenden „Toddy“ pur und gleich am Morgen zu genießen, direkt nachdem dieser frisch gezapft wurde. So soll der Saft, der voller wertvoller Mineralien und Spurenelemente steckt, auch am gesündesten sein.
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